Horizon Zero Dawn (PC): Ersteindruck und Technical Review (keine Spoiler)

Diese Review befasst sich mit den technischen Gesichtspunkten, wie Optik, Performance und Steuerung auf dem PC. Das Spiel wurde hierfür bis zum ersten Verlassen des “Beckens” gespielt.

Hardware-Konfiguration:

  • CPU: AMD Ryzen 3800X (Kein OC)
  • Kühler: NZXT X63
  • GPU: NVIDIA GeForce RTX 2070 Super (kein OC)
  • MB: Asus PRIME X570-P
  • RAM: 16 GB
  • Speichermedium: HDD
  • Auflösung: 1920×1080

Grafik:

Horizon Zero Dawn war schon als PlayStation 4 Exklusive ein wunderschönes Spiel. Auf dem PC können die Entwickler nun zeigen was sie noch aus den meist erheblich Leistungsstärkeren Gaming-Rigs unserer Zeit rausholen können. Die Verbesserungen sind subtil aber vor allen in den Reflektionen, insbesondere im Wasser spürbar. Eine klare Schwäche ist hier jedoch, dass kein Ray-Tracing verwendet werden kann. Dies war aber, da es sich lediglich um einen Current-Gen Port handelt, ohnehin nicht zu erwarten. Mit Next-Gen Titeln sollte also kein Vergleich unternommen werden. Einzig und allein erscheinen die Lens-Flare Effekte teilweise übertrieben und können im Kampf nerven. Könnte aber auch einfach eine persönliche Präferenz sein.

Grundsätzlich ist die das Spiel für seine schöne Landschaften, kolossalen Maschinen und detaillierten Menschen schonmal einen Blick wert.

Performance:

Die Performance in diesem Test war gut. Die empfohlenen Grafikeinstellungen werden in einem ausgedehnten (mehrere Minuten) Prozess ermittelt und dann automatisch eingestellt. Für das oben beschriebene System wurde die Einstellung “Für Qualität Optimiert” ausgewählt. Zusätzliche Optimierung durch NVIDIA Experience ist nicht vorgenommen worden.

Die Bildrate verblieb stabil über 60 FPS und Mikro-Ruckler waren sehr selten. Diese kamen vor allem in Render-Sequenzen vor, was aber wohl der “schlechten” HDD, mit der Spieleinstallation, zuzuschreiben ist. Auf der besseren “Ultra” Einstellung tendierte das Spiel jedoch mehr Richtung 30 FPS, als angenehm wäre. Auch wenn diese nie unterschritten wurden.

Der Prozessor verblieb während des des gesamten Spielverlaufs, wie zu erwarten, völlig unbeeindruckt. Die GPU war unter mittlerer bis hoher Last, hat aber nie das Maximum erreicht. Nachladende Texturen waren nicht zu bemerken. Spiel-Abstürze haben auch keine stattgefunden, wobei eine Problematik hier aus mehreren Quellen berichtet wurde.

Die Ladezeiten sind trotz der HDD sehr moderat. Im durchschnitt 15-20 Sekunden bei Spielstart und nach einem Tod 5-10 Sekunden. Die Installation auf einer SSD ist also nicht notwendig.

In der Zusammenfassung ist dieses Spiel ausreichend optimiert um auch auf Budget-Systemen Spaß zu machen!

Steuerung:

Die Steuerung ist für einen Konsolen-Port hervorragend gelungen, was zugegeben nicht überraschend ist. Das Gameplay steht auf einer grundlegenden Shooter-Mechanik, welche auf dem PC tausendfach erprobt und bekannt ist. Bisher nervig ist zbs. aber die Steuerung der “Läufer” die im Spiel als Reittiere genutzt werden. Diese sind meist hackelig und wenig wendig. Das ist natürlich nicht zwingend schlimm. Die eher natürlich, also zerklüftet, gehaltene Landschaft mag damit aber nicht so wirklich harmonieren.

Einige Tastenbelegungen sind auch Fragwürdig. Zum Beispiel das zbs. gleiten und schleichen auf der gleichen Taste liegen und sich nicht trennen lassen erscheint eher unpraktisch. Besonders da aus einer Schleichperspektive das verwechseln des lauten Gleiten und des leisen Schleichen kritische Auswirkungen auf den Missions-Erfolg haben können.

Gameplay:

Das Gameplay ist typisch für ein Open-World Game. Man läuft nach A, sammelt unterwegs ein bisschen was ein, macht vielleicht eine Neben-Quest, holt die Aufgabe ab und geht nach B. Positiv ist das eine ausgedehnte Rückkehr zu ursprünglichen Auftraggebern nur in Neben-Quests nötig wird. Und dann nur mit sehr moderaten Entfernungen. Das reduziert das herum Gelaufe erheblich. Ganz weg bleibt das natürlich nicht. Die Reise zwischen Haupt-Punkten der Story kann durch aus langwierig, aufgrund der Gegner aber anspruchsvoll sein.

Der Kampf gestaltet sich sehr dynamisch und schnell. Natürlich nicht wie Doom oder Titanfall, aber für ein Spiel in dem die Hauptwaffen Bogen und Steinschleuder sind… Die beiden wichtigsten Elemente sind klugen Positionieren und Zielgenauigkeit. Die Gegner sind in den meisten Fällen stark in der Überzahl und halten erheblich mehr aus als der eigene Charakter. Ein Angriff aus kurzer Distanz ohne den Schutz einer Tarnung ist zwar möglich, aber doch sehr risikoreich.

Ein Tipp für Spieler die sich vorerst ist größeren Kämpfen schwer tun: Erst die grobe Masse an kleinen Feinden ausschalten, dann den größeren Boss angehen. Diese lassen sich leicht ausmanövrieren, aber wenn einem von allen Richtungen weitere Feinde in den Rücken fallen hilft einem das wenig. Insgesamt sind feindliche Treffer aller Art schnell tödlich.

Eine Loot-Mechanik existiert, jedoch findet diese sehr im Hintergrund statt. Es gibt nur wenige Waffen deren Stärke man nicht durch ausreichend spielerischen Vermögen ersetzen könnte. Der Skill-Tree ist von sehr übersichtlicher Komplexität, bietet aber sinnvolle Ergänzungen zu Aloys Fähigkeiten und ermöglicht neue Strategien.

Im Bild: Ein Langhals (links), ein Sägezahn (rechts) und ein Läufer (Im Hintergrund)

Fazit:

Horizon Zero Dawn: The Complete Edition erscheint bis jetzt wie ein lohnender Titel für Gamer die eine Einzelspieler-Erfahrung mit umfangreicher Story, in einer optisch ansprechenden Welt und anspruchsvollen Kämpfen suchen oder für solche die den Titel jetzt nachholen wollen.

Mit 50€ im Epic Games Store und bei Steam ist das Spiel zwar teuer, jedoch immerhin kein Vollpreis-Titel. Da es in beiden Stores zugänglich ist, kann auch jeder seine bevorzugte Plattform benutzen.

Wenn man die oben genannten Kriterien absolut erfüllt ist das eine klare Kaufempfehlung. Wer sich noch etwas Zeit lassen möchte sollte auf die erste Rabatt-Aktion bei Steam warten, die bestimmt nicht lange auf sich warten lässt.

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